Am Beginn jeder frauenärztlichen Untersuchung steht ein ausführliches Gespräch, erst dann kommt die eigentliche Untersuchung. In diesem Gespräch geht es unter anderem um:
- Aktuelle Beschwerden
- Gynäkologische und geburtshilfliche Vorgeschichte (erste und letzte Regelblutung, Geburten etc.)
- Vorerkrankungen
- Verhütung
- Medikamenteneinnahme (z.B. Hormone etc.)
Die "eigentliche" gynäkologische Untersuchung
Die eigentliche gynäkologische Untersuchung ist schmerzfrei und wird auf dem gynäkologischen Stuhl durchgeführt. Mit dem so genannten Spekulum werden die eng aneinander liegenden Scheidenwände getrennt, um die Scheide und den Gebärmutterhals gut beurteilen zu können.
Aus der Scheide wird Scheidensekret entnommen, um es ggf. unter dem Mikroskop auf Infektionen zu untersuchen. Vom Gebärmutterhals wird bei der Krebsvorsorge mit einem Wattestäbchen der sogenannte Krebsabstrich (PAP-Test) entnommen. Bei der anschließenden Tastuntersuchung werden Lage und Größe der Gebärmutter und der Eierstöcke untersucht. Dann kann eine Ultraschalluntersuchung angeschlossen werden. Diese wird in der Regel als Vaginalultraschall durchgeführt, wobei eine dünne Ultraschallsonde in die Scheide eingeführt wird, mit der man die Gebärmutter und die Eierstöcke sehr gut beurteilen kann.
Schließlich werden Ihre Brüste noch auf Veränderungen oder Verhärtungen untersucht. Sie selbst können zudem einen großen Beitrag zur Früherkennung von Neubildungen leisten, indem Sie regelmäßig einmal im Monat Ihre Brust abtasten.
Weitere Untersuchungen
Bei speziellen Fragestellungen oder zur Abklärung unklarer Befunde können weitere Untersuchungen vorgenommen werden. Dazu zählen zum Beispiel:
- Hormonspiegel
Bin ich in den Wechseljahren? Brauche ich eine Behandlung? Die Hormone im Blut zeigen, ob die Wechseljahre schon eingetreten sind und ob ein Hormonmangel vorliegt, der neben Beschwerden auch zu den bekannten Östrogenmangelschäden wie Knochenschwund und Veränderungen der Blutfette führen kann.
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Untersuchungen auf Chlamydien
Die Untersuchung beinhaltet die labortechnische Abklärung von dieser bakteriellen durch Sexualkontakt übertragenen Krankheit.
- HPV-Test
Bei diesem Gebärmutterhalsabstrich wird der Stamm des Humanen Papilloma Virus (HPV) bestimmt. 6.200 Frauen erkranken jährlich an Gebärmutterkrebs, Auslöser für die Krebserkrankung ist die Infektion mit HPV, die durch die derzeitige Form der Krebsvorsorge nicht nachgewiesen werden kann. Das Virus wird durch Geschlechtsverkehr übertragen. Rund 80 % aller Frauen infizieren sich damit im Laufe des Lebens. Schafft die körpereigene Immunabwehr es nicht, das Virus zu bekämpfen, kann dieses den Krebs auslösen.
- PAP-Test
Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) ist eine vermeidbare Krankheit – vorausgesetzt, die frühzeitige Erkennung und die frühzeitige Behandlung sind gesichert. Nach dem Brustkrebs ist das Zervixkarzinom die zweithäufigste Krebserkrankung der Frau. Mit Einführung der gynäkologischen Vorsorgeuntersuchungen, des sogenannten PAP-Tests, vor 40 Jahren konnte die Sterbeziffer um ca. 50 bis 70 Prozent gesenkt werden. Beim PAP-Test (nach Papanicolaou) wird ein Abstrich per Wattestab oder kleinem Bürstchen aus dem Gebärmutterhalskanal entnommen.
- Thin-Prep®
Das Thin-Prep® Verfahren stellt eine neue Aufbereitungstechnik des Krebsabstriches vom Gebärmutterhals dar, mit dessen Hilfe eine einlagige, von Verunreinigungen wie Blut oder Schleim befreite, Zellschicht gewonnen wird. Im Gegensatz zum konventionellen Abstrich, bei dem bis zu 80% der entnommenen Zellen mit dem Abstrichtupfer im Müll landen, kann beim Thin-Prep-Verfahren auch ein Maximum an Zellen vom bürstenartigen Abstrichgerät abgespült werden. Dies ermöglicht eine exakte Beurteilung Ihres Krebsabstriches in hervorragender Qualität.
- Haemoccult® und Immunologischer Test auf Blut im Stuhl
Außer dem regulären Test auf okkultes Blut im Stuhl (Haemoccult®) haben Sie bei uns auch die Möglichkeit, einen noch sensibleren und sensitiveren Test zur Darmkrebsfrüherkennung zu wählen, dessen Vorzüge darin liegen, dass selbst kleinste Mengen an menschlichem Blut im Stuhl erfasst werden, dabei aber keine mehrtägige fleischlose Diät eingehalten werden muß, da der Test selektiv nur menschliches Blut erkennt. Zudem kann die Probeentnahme aus nur einem Stuhlgang erfolgen. Eine Studie hat ergeben, dass mit diesem verfeinerten Test 96% der Darmkrebsfälle und ca. 70% der Dickdarmpolypen erkannt werden.